Stolpersteine sind ein wichtiges und wirksames Instrument, um das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten und das Vergessen an die NS-Zeit zu verhindern. Deshalb hat unsere Vorstandssprecherin und Fraktionsvorsitzende Anette Winter zusammen mit Peter Frosch 2023 begonnen, die Schicksale jüdischer Menschen aus Neuhofen zu recherchieren. Insgesamt wurden fünf jüdische Familien aus Neuhofen in der NS-Zeit ausgelöscht. Die Geschichte der Familie Fischer aus der heutigen Mozartstraße in Neuhofen ist besonders: Diese Familie wurde am 22. Oktober 1940 in das französische Internierungslager Gurs deportiert. Die Kinder wurden von ihren Eltern getrennt, die später in Auschwitz ermordet wurden. Dank mutiger Retter*innen überlebten die Kinder und die Tochter Anni lebt heute noch in Israel. Dieses Schicksal von Vernichtung und Überleben haben Anette Winter und Peter Frosch zur Initiierung der ersten Stolpersteinverlegung in Neuhofen veranlasst. Denn es ist von großer Bedeutung, jedes einzelne Schicksal zu würdigen, um zu verstehen, was während dieser dunklen Zeit geschehen ist.
Der Gemeinderat von Neuhofen hat sich erstmalig am 03. September 2024 mit Stolpersteinverlegungen in Neuhofen befasst und ist sich seiner Verantwortung bewusst. Die Fraktionen (Bündnis 90/Die Grünen, CDU, FDP und SPD) haben nach der Gemeinderatssitzung einen gemeinsamen Antrag erarbeitet, indem sie vorschlagen auch in Neuhofen Stolpersteine zu verlegen. Der Antrag, der auch die Rahmenbedingungen für diese Verlegung vorschlägt, wird in der nächsten Ratssitzung am 18. September 2024 zur Abstimmung gestellt.
Wie ursprünglich angedacht, sollen am 23. November 2024 Stolpersteine für die Familie Fischer verlegt werden. Wir hoffen, dass diese erste Stolpersteinverlegung ein Ausgangspunkt für weitere Gedenkveranstaltungen und das Verlegen weiterer Stolpersteine in Neuhofen ist – denn es gibt noch viele Geschichten, die erzählt werden müssen.