Seit dem 9. August wurde im Rahmen des Baus eines Kreisverkehrs an der Jahn-/Industriestraße eine Umleitung für Radfahrer*innen eingerichtet. Fußgänger*innen werden textlich erwähnt, es fehlt jedoch eine entsprechende Ausschilderung vor Ort. Im Gegensatz dazu stehen Radfahrer*innen an der Kreuzung vor einem Durchfahrtsverbot. Die offizielle Umleitung führt entlang des Erlenbruchgrabens durch die Landsiedlung über die Rietburgstraße zur Industriestraße. Auf dieser Straße müssen Radfahrer*innen fahren, die auch von LKWs genutzt wird, was die Strecke besonders gefährlich macht.
In der ersten Woche nach der Einrichtung der Umleitung waren Radfahrer*innen zusätzlich gezwungen, eine provisorische Straße zu benutzen, die mit grobem Schotter und Sandkuhlen versehen war. Diese Gefahrenstelle wurde mittlerweile beseitigt und die Strecke wurde asphaltiert. Trotzdem bleibt die Umleitung problematisch, insbesondere seitdem am 26. August die Schule wieder begonnen hat und dies ein Schulweg ist. Es ist schwer nachzuvollziehen, dass Schüler*innen eine solche riskante Umleitung zugemutet wird.
Bürger*innen berichten von den Gefahren, die sie von der Nutzung der Umleitung abhalten. Eine Mutter schilderte beispielsweise einen Unfall mit ihrem Kinderfahrradanhänger an einer Umlaufsperre am Erlenbruchgraben, die die Durchfahrt für Autos verhindert. Eine ältere Mitbürgerin berichtete, dass sie sich nicht traut, die Industriestraße aufgrund des LKW-Verkehrs zu benutzen. Bereits am 18. Juli hatte unser Ratsmitglied Anette Winter auf diese Gefahrenstellen hingewiesen und eine alternative Streckenführung an der Ecke Industrie- und Jahnstraße vorgeschlagen. Leider blieben Hinweise auf Gefahren und der Umleitungsvorschlag unbeachtet.
Wir fragen uns, wo die viel beschworene Gleichberechtigung des Rad- und Fußverkehrs gegenüber dem Autoverkehr bleibt, die so dringend für eine Verkehrswende notwendig ist. Die aktuelle Umleitung führt vermutlich dazu, dass noch mehr Menschen das Auto bevorzugen und mehr Schulkinder zur Rudolf-Wihr-Schule mit dem Auto gefahren werden. Lange Umwege und gefährliche Stellen für Radfahrer*innen stehen in starkem Gegensatz zu den minimalen Beeinträchtigungen des Autoverkehrs, der lediglich durch eine Ampel eine geringe Zeitverzögerung in Kauf nehmen muss. Die Umleitung ist für Radfahrer*innen äußerst unattraktiv und erweist sich an mehreren Stellen als gefährlich. Es fehlen die Taten, um die Verkehrswende wirklich voranzubringen.