Rückblick: Demonstration für „Mehr Platz fürs Rad“ vom 07.05.2022

Am Samstag, den 07.05.2022, sind etwa 50 Teilnehmer dem Aufruf zur Demonstration für „Mehr Platz fürs Rad“ mit der Verleihung der schwarzen Fahrradkette für schlechte Verkehrsanbindung zwischen Limburgerhof und Neuhofen, gefolgt. Die Aktion wurde von B90/Die Grünen Ortsverband Neuhofen initiiert und von den B90/Die Grünen OV Limburgerhof und dem ADFC Ortsgruppe Rheinauen unterstützt.

Vor der Rudolf-Wihr-Schule in Limburgerhof versammelten sich ca. 50 Teilnehmer. Die Sprecherein des Ortsverbandes Anette Winter begrüßte alle Anwesenden, unter anderem Mitglied des Bundestages Prof. Dr. Armin Grau B90/Die Grünen. In ihrer Ansprache betonte Winter wie wichtig der Radverkehr als ein Baustein für die Mobilitätswende und den Klimaschutz ist. Die Bestandsanalyse des Klimaschutzkonzeptes der Verbandsgemeinde Rheinauen hat gezeigt, dass der Bereich Mobilität mit bis zu 42 % für die Treibhausgase verantwortlich ist. Nur wenn wir 50 % des motorisieren Verkehrs reduzieren, werden wir die Klimaziele erreichen. Die Verbandsgemeinde Rheinauen erstellt zur Zeit ein Radverkehrskonzept,  das zur Attraktivität des Radverkehrs beiträgt und damit ein wichtiger Beitrag ist. Denn allein durch E-Mobilität werden wir es nicht schaffen.

Jürgen Fink, Sprecher des ADFC Neuhofen hat die Befürchtung, dass die geplante Tankstelle und  Kreisel am Ortseingang Neuhofen mehr Autoverkehr anlockt und die Situation des Radverkehrs verschlechtern wird.

Im Anschluss machte sich die Gruppe mit den Fahrrädern mehrfach auf den Weg über die für die Demonstration einseitig gesperrte Brücke auf der L533 in Richtung Neuhofen, wo der Korso in der Industriestraße wendete und über den Radweg, welcher Anlass der Protestaktion war, wieder nach Limburgerhof zurückzufahren.



In seiner Abschlussansprache an die Teilnehmer betonte Armin Grau nicht nur die gesundheitsfördernde Wirkung des Radfahrens, sondern neben dem Klimaschutz auch der geringe Platzbedarf eines Fahrrades, der damit auch zu weniger Flächenversiegelung beiträgt. Das Fahrrad ist ein wichtiges Verkehrsmittel für Kurzstrecken und muss besser mit dem ÖPNV vernetzt werden, um so Synergien zu erzeugen. Wir brauchen Vorfahrt fürs Fahrrad, sowohl in der Planung als auch in der Durchführung, um eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer zu schaffen.

Der Radweg zwischen Limburgerhof und Neuhofen, der im Zuständigkeitsbereich des LBM liegt, enthält mehrere Gefahrenstellen. Die hinderlichste für Radfahrer ist die Engstelle oben auf der Brücken über der B9, der L533. Begegnen sich auf der Brücke zwei Radler, muss einer absteigen. Die Radwegbreite beträgt gerade mal 1,50 Meter. Laut den Empfehlungen für Radverkehrs-anlagen (ERA) sollte einem begegnenden Radverkehr 2,50 Meter Wegbreite zur Verfügung stehen. Und es gibt sogar einen guten und kostengünstigen Verbesserungsvorschlag. Durch die Verkürzung der Abbiegespur kann eine der drei dem Autoverkehr zur Verfügung stehenden Fahrspuren für eine des Erweiterung des Radweges genutzt werden.

Ein weiterer Schwachpunkt der Verbindung zwischen den Ortschaften sind die Verbindungslücken des Radweges. An beiden Brückensohlen ist der Radweg etwa 100 Meter unterbrochen und weder als Rad- und Fußweg ausgeschildert noch bevorrechtigt. Der Radfahrer trifft auf eine Fahrstraße und dies ausgerechnet, wenn er mit Tempo von der Brücke herunterfährt. Die Brückenauffahrt von Limburgerhof aus kommend ist viel zu kurz und damit zu steil. Sportliche Radfahrer schaffen die 15 % noch, aber viele müssen absteigen und schieben.

Viele Gründe sprechen für eine Verbesserung der Lage: Es ist der Schulweg für die Neuhofener Schüler*innen der Rudolf-Wihr Schule. Für viele Bürger*innen aus Neuhofen erfolgt die Anbindung zum ÖPNV mit der S-Bahn in Limburgerhof über diese Brücke. Auch für die neue Radpendler-Route ist es eine Hauptanschlussverbindung. Es eignet sich zudem hervorragend für das Park-and-Ride zur S-Bahn. Für Bürger*innen aus Limburgerhof ist es die kürzeste Verbindung, um in die Naherholungsgebiete rund um Neuhofen zu gelangen und weiter zur Rheinfähre nach Altrip.

Mit der Fahrrad Demo und der Verleihung der schwarzen Fahrradkette, für den schlechten Radweg, fordert der Grüne Ortsverband Neuhofen die Beseitigung der bestehenden Schwachstellen am Radweg zwischen Limburgerhof und Neuhofen, insbesondere der Engstelle auf der Brücke.

Hoffnungen setzt der B90/Die Grünen Ortsverband Neuhofen, für den innerörtlichen Verkehr, in das Fahrradwegekonzept der Verbandsgemeinde Rheinauen, das zur Zeit erarbeitet wird. Eine Folgeveranstaltung zur Verleihung einer weiteren „schwarzen Fahrradkette“ ist am 08.10.2022 geplant.

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