Der Erlenbruchgraben, die Wasserader quer durch Neuhofen

Jedes Jahr ist am 22. März der Weltwassertag. Wasser ist ein unschätzbares Gut, das unser Überleben sichert. Wir ernähren uns davon, waschen uns und reinigen alles was wir haben damit, gießen unsere Pflanzen und vieles mehr. Bisher haben wir vor Ort im Gegensatz zu anderen Kontinenten noch keine gravierenden Auswirkungen von Wasserknappheit zu spüren bekommen. Doch die letzten heißen Sommer haben auch uns einen Vorgeschmack auf den begonnenen Klimawandel gegeben. Dies hat auch die europäische Politik erkannt. Daher wird derzeit die europäische Wasserrahmenrichtlinie von der SGD (Struktur- und Genehmigungs-Direktion) auch in Rheinland-Pfalz umgesetzt.

„Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss. Bis 2027, so das Ziel, soll ein guter Zustand der Gewässer und ein Gewässerschutz auf einheitlichem und hohem Niveau erreicht werden.“

zitierte SGD Süd-Präsident Hannes Kopf die Präambel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL).

Neuhofen ist geprägt von Wasser, weil wir relativ nah am Rhein wohnen. Durch den Kiesabbau in den vergangenen Jahrzehnten sind schöne Badeseen, aber auch wertvolle Biotope entstanden. In der Wasserrahmenrichtlinie geht es aber nicht um stehende Gewässer, sondern um Gräben, Bäche und Flüsse. Auch hier gibt es in Neuhofen trotz Verlegung des Rehbaches immer noch eine Wasserachse, die durch den gesamten Ort verläuft: den Erlenbruchgraben. Ursprünglich ein Entwässerungsgraben, der aus dem Woog kommend, zwischen Biotop und Hochhäusern fließt, den Rehbachwanderweg kreuzt, durch die Landsiedlung verläuft, das Erlenbruchwäldchen mit Wasser versorgt, weiter an der Kleintierzucht vorbeigeht, unter der Jahnstraße durchgeleitet wird und entlang der Dieselstraße verläuft, bis das Wasser in den Rehbach eingeleitet wird. Eine ideale Biotopvernetzungsachse in der Mitte unseres Ortes.

Seine Ursprungsaufgabe, die Entwässerung, ist nach wie vor aktuell. Sie nimmt sogar an Bedeutung zu, weil immer mehr Siedlungsgebiete das Oberflächenwasser darüber ableiten. Dies schreibt das Landeswassergesetz §2 Abs. 2  vor. Bisher ist das Baugebiet Birkenhost Kupfernagel und demnächst auch die Landsiedlung angeschlossen. Und weitere Gebiete sollen folgen. Ab einer gewissen Größenordnung muss dann ein Filter für die Verschmutzungen durch den Straßenverkehr berücksichtigt werden.

Wo stehen wir aktuell beim Gewässerschutz dieses Grabens, der uns so wertvolle Dienste leistet? Der landschaftspflegerische Begleitplan zum Erlenbruchgraben zeigt, dass noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Uferbereiche ökologischer gestalten, oder zum Beispiel der Einbau einer Gewässerschleife, sind Maßnahmen, die die Flora und Fauna aufwerten können. Der Plan steht, er muss nur noch beschieden und umgesetzt werden.

„Wasser ist unser kostbarstes Gut. Deshalb ist der gute Zustand der Gewässer, den wir anstreben, kein Selbstzweck, sondern unsere Pflicht gegenüber künftigen Generationen.“

betont Kopf von der SGD Süd.

Ein Beitrag für unsere nächste Generation, zum Schutz unseres Ökosystems und unserer Landschaft. Wir stimmen für die Investition in die Zukunft. 

Artikel kommentieren

Schreibe einen Kommentar zu Joachim Witz Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

2 Kommentare

  1. Thema Erlenbruchgraben und Regenwasser
    Hallo, zum Thema Erlenbruchgraben möchte ich als Anwohner einmal anmerken, dass ich schon monatelang die Gemeinde bzw. Polizei darauf hinweise, dass hier Tanklastzüge sogar mit Gefahrgutladung parken bzw. Nachts und Tagsüber abgestellt werden, es ist nur eine Zeitfrage bis hier mal Gefahrgut ausläuft und ins Grundwasser gelangt, sei es durch eine Leckage oder durch mutwillige Manipulation. Wurde bisher nur ausgelacht und nicht ernstgenommen. Auf der Fahrbahn neben dem Grünstreifen sind regelmässig Ölflecken durch die LKW , die in das Abwasser gelangen (Ablaufkullis) . Ist das so ok? ich denke da passiert mal massiv eine Umweltkatstrophe, wenn ein LKW eine Leckage hat. ( Sommerhitze, Auffahrunfall) die LKW sind teilweise noch nicht mal für ein Übernachtparken gesichert. Leitungen liegen offen frei.
    Dann noch ein Punkt , der in Neuhofen abgezockt wird. Ich habe eine grosse Grünfläche und leite auch hier Regenwasser ein, das dann nach Regen versickert. Dafür muss ich in Neuhofen Oberflächenwassersteuer bezahlen, warum werde ich und andere in Neuhofen bestraft, wenn ich dafür sorge , dass Regenwasser versickern kann, das sind reine Grünflächen ohne jede Steine oder Befestigungen, wo ist da das Umweltdenken wenn man hierfür bestraft wird, mit Steuer die ich 4 mal im Jahr an die Gemeinde zahlen muss, mein Einspruch hierzu wurde mehrmals abgeschmettert.
    Hier besteht echt ein Einspruchsbedarf nicht nur von mir.

    1. Sehr geehrter Herr Witz,

      herzlichen Dank für Ihren Kommentar!

      Wir werden uns den Sachverhalt genauer anschauen und uns als Ortsverband entsprechend positionieren.

      Gerne möchten wir Sie in diesem Zuge zum nächsten offenen Stammtisch des Grünen Ortsverbands Neuhofen einladen, bei dem wir das Thema gerne ausführlich mit Ihnen diskutieren.

      Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.

      Mit freundlichen Grüßen,
      Sarah Weichbrodt