Gemeinderatssitzung 25.11.2025

Die Pfalztram kommt nach Neuhofen

Jahrelang hat Neuhofen auf den Anschluss an die Straßenbahn gewartet – vergeblich. Doch nun scheint das Vorhaben endlich Gestalt anzunehmen. Ganz ohne Geduld geht es allerdings nicht: Mit einer Fertigstellung ist frühestens in etwa zehn Jahren zu rechnen. Geplant ist eine Straßenbahnstrecke von der Pfingstweide bis nach Waldsee. In der jüngsten Gemeinderatssitzung berichteten vier Verantwortliche über den aktuellen Stand. Ein wesentlicher Grund für den Fortschritt liegt in einer veränderten Berechnungsformel aus der Zeit der Ampelregierung, die eine Wirtschaftlichkeit für Neuhofen bestätigt. Dadurch können rund 75 % der Baukosten durch den Bund – und hoffentlich zusätzlich Anteile durch das Land – gefördert werden. Angesichts der auf etwa 100 Millionen Euro geschätzten Gesamtkosten allein für den Abschnitt Ludwigshafen–Waldsee ist diese Förderung aus dem Infrastrukturfond dringend notwendig. Neuhofen hat stets an die Umsetzung geglaubt und die geplante Trassenführung bewusst freigehalten. Genau dort wird nun weitergeplant. Laut den Projektplanern ist das Vorhaben heute realisierbar, weil sich die Rahmenbedingungen für die Verkehrswende durch die Klimaschutzziele deutlich verbessert haben, und der ÖPNV aus seinem bisherigen Nischendasein bei Förderungen heraustreten kann.

Wir GRÜNE sehen in der Pfalztram zudem einen Gewinn für die Lebensqualität: weniger Autoverkehr, mehr Sicherheit für Kinder, Senioren und Radfahrer, bessere Luftqualität – und für diejenigen, die weiterhin auf das Auto angewiesen sind, ein entspannteres Fahren.

Bebauungsplan: Neue Sporthalle an der Woogstraße

Nachdem feststeht, dass den Neuhöfer Vereinen und der Rehbachschule während der Sanierung der Rehbachhalle keine Ausweichhalle zur Verfügung stünde, schreiten die Planungen für eine neue Sporthalle zügig voran. Während zu Beginn noch von einer lediglich temporären Lösung die Rede war, ist inzwischen – auch angesichts der vorgeschlagenen Kosten – klar, dass es sich um einen dauerhaften Neubau handeln wird. Eine provisorische Halle würde Neuhofen nicht für 2 Mio. € bauen. Wir GRÜNE unterstützen den Bau der neuen Sporthalle ausdrücklich. Dennoch sind wir angesichts der angespannten Haushaltslage der Auffassung, dass wir nicht jeden Wunsch, den die Sportvereine nachvollziehbar äußern, vollständig erfüllen können.

Unsere Fraktion stellte den Antrag, den Bebauungsplan in zwei getrennte Beschlüsse aufzuteilen: einen für die Sporthalle – basierend auf dem bereits gefassten Beschluss vom 3. September 2024 – und einen für den neu geplanten Parkplatz, den wir ablehnen. Für die neue Parkfläche sind 500.000 Euro vorgesehen – Mittel, die der Gemeinde an anderer Stelle dringend fehlen. Ursprünglich wurde dem Gemeinderat berichtet, dass der Parkplatz des angrenzenden Sportplatzes mit seinen 106 Stellplätzen mitgenutzt werden könne. Die jetzt neu geplante Parkfläche soll auf landwirtschaftlich genutztem Boden entstehen – dort, wo derzeit noch regional Erdbeeren angebaut werden. Diese wertvolle Fläche erfüllt zudem wichtige klimatische Funktionen und sollte unbedingt erhalten bleiben. Der Landesentwicklungsplan hält hierzu fest: „Das Plangebiet liegt innerhalb eines landesweit bedeutsamen Bereichs für den Hochwasserschutz. In diesen Bereichen sollen alle Bodenfunktionen langfristig gewahrt werden.“ „Bodenversiegelungen sollen vermieden werden.“

Leider wurde unser Antrag abgelehnt. Auch wenn wir den Bebauungsplan aufgrund des Parkplatzes nicht in vollem Umfang unterstützen konnten, werden wir den Neubau der Sporthalle nicht blockieren. Daher haben wir uns bei der Abstimmung enthalten.

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