Am 31. Januar 2024 fand die zweite Veranstaltung in der Reihe „Solarpark im Woog? – Biodiversität, Landwirtschaft, Freiflächen-PV – Wie passt das zusammen?“ statt, organisiert vom Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Neuhofen. Die Veranstaltung wurde mit einem hybriden Vortrag zu Agri-Photovoltaik von Moritz Gajewski durchgeführt.
Jürgen Fink und Anette Winter, Vertreter des Ortsverbandes B90/Die Grünen, gaben einen Überblick über die aktuellen Planungen einer Freiflächen-PV und moderierten die Veranstaltung.
Moritz Gajewski startete seinen Vortrag mit einer kurzen Vorstellung des Fraunhofer Instituts und präsentierte die Entwicklungsgeschichte der Agri-Photovoltaik. Er erläuterte die Herausforderungen, das Potenzial und die verschiedenen Arten von Agri-PV. Dabei wurden auch der aktuelle Stand der Forschung und die Forschungsprojekte des Fraunhofer ISE vorgestellt. Moritz Gajewski diskutierte ausführlich die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen, beleuchtete verschiedene Geschäftsmodelle und erörterte die rechtlichen Rahmenbedingungen.
Durch den Vortrag wurde deutlich, dass Agri-Photovoltaikanlagen die Möglichkeit bieten, Flächen sowohl für die Strom- als auch die Nahrungsmittelproduktion zu nutzen. Der Referent stellte klar, dass pauschale Aussagen über die Art der PV-Anlage oder Kosten nicht möglich seien und in jedem Einzelfall vor Ort mit den Gegebenheiten der Flächen und den Bedürfnissen der Landwirte eine individuelle Prüfung und Planung notwendig ist.
Die Forschungsergebnisse zeigten, dass in hochaufgeständerten Agri-PV-Systemen mit bestimmten Pflanzenkulturen wie Kartoffeln, Spinat, Salat, Ackerbohnen und Äpfeln gute Erträge erzielt werden können. Hingegen können Mais und Kürbisse in solchen Systemen negativ beeinflusst werden. Die Stromgestehungskosten variieren je nach Typ der Agri-PV-Anlage, sind jedoch in der Regel höher als bei herkömmlichen Freiflächen-Photovoltaikanlagen, bei denen die Fläche ausschließlich zur Stromerzeugung genutzt wird.
Die lebhafte Beteiligung des Publikums in der darauf folgenden Diskussion verdeutlichte die herausragende Bedeutung der Einbindung der Bevölkerung in Informations- und Entscheidungsprozesse. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, dass die Abwägung der Vor- und Nachteile im Kontext einer Freiflächen-Photovoltaikanlage eine sorgfältige Betrachtung erfordert und dass es keine universelle, perfekte Lösung gibt.