Veranstaltungsbericht Agri-Photovoltaik im Einsatz

3. Teil der Veranstaltungsreihe: „Solarpark im Woog? – Biodiversität, Landwirtschaft, Freiflächen-PV – Wie passt das zusammen?“

Vortragende:

Frau Brasche, Firma Sunfarming

Herr Dr. Ing. Vollmer, Firma Intech Clean Energie

Herr Frank Fischer, Bio-Landwirt aus Neuhofen

Themenschwerpunkt: Agri-Photovoltaik im Einsatz

Mittwoch, den 10.04.2024 19 Uhr, im Haus der Vereine, Ludwigshafener Straße 25, 67141 Neuhofen

Der Flächenverbrauch unserer industriellen Gesellschaft ist enorm. Tag für Tag werden, je nach Quelle zwischen 52 und 56 Hektar pro Tag in Deutschland bebaut und versiegelt; unvorstellbar. Das Land Rheinland-Pfalz hat sich zum Ziel gesetzt bis 2030 nur noch 1 ha pro Tag neu zu verbrauchen. Für die Landwirtschaft werden die Flächen immer knapper.

Die Fläche im Woog, welche für eine Fotovoltaik-Anlage vorgesehen ist, beträgt 18,6ha. Diese 18,6ha gehen der Landwirtschaft verloren. Sind hier Kompromisse denkbar, Landwirtschaft und Energiegewinnung?

Der erste Vortrag dieser Reihe von Jutta Paulus, EU-Abgeordnete, bezog sich auf den Eingriff in die Natur durch die geplante PV-Anlage.

Der zweite Vortag befasste sich mit den technischen Varianten von PV-Anlagen und deren Einsatzmöglichkeiten.

Bei diesem dritten Vortrag kam der praktische Einsatz von Agri-PV-Anlagen durch drei Vortragende zur Sprache.

Frau Brasche, von der Firma Sunfarming, berichtete von dem erfolgreichen Einsatz von Agri-PV-Anlagen. Bei optimierten Einsatz der Solar-Module und gezieltem Anbau von Obst oder Gemüse sind erhöhte Erträge möglich. In den Ausführungen wurden die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingung, die zu einer positiven Gesamtbilanz führen, detailliert erörtert.

Herr Vollmer, von der Firma Intech Clean Energie, bezog sich in seinem Vortrag auf die erforderlichen Zusammenhänge zwischen Einsatz der Agri-PV, dem Maschinenpark des Landwirts und dem angebautem Produkt. Die bürokratischen Hürden zur Errichtung einer Agri-PV-Anlage werden heute erst langsam abgebaut. Um eine wirtschaftliche Nutzung der Felder zu ermöglichen müssen die PV-Module in einem großen Abstand aufgebaut werden. Diese großen Abstände mindern den Stromertrag. Herr Vollmer sprach auch andere Möglichkeiten vom Einsatz von PV-Anlagen an, wie schwimmende Module oder auch die Nutzung von Photovoltaik für das Betreiben von Pumpen zur Bewässerung von Feldern.

Der dritte Vortragende, Bio-Landwirt Frank Fischer, kam auf die angesprochenen Probleme bei den Abständen der Modulständer zu sprechen. Bei den von ihm angebauten Produkten, wie zum Beispiel Spargel oder Kartoffeln sind diese Abstände zu gering um den vorhandenen Maschinenpark wirtschaftlich einzusetzen.

Nach diesen drei Vorträgen war klar, das es nicht einfach wird, in der Landwirtschaft Agri-PV einzusetzen. Aber es wurden auch jetzt sofort nutzbare Möglichkeiten aufgezeigt. Grundsätzlich kann Agri-PV statt den Folientunneln eingesetzt werden. Hier ergäbe sich der Nutzen, mehr Energie, besserer Ertrag und weniger Plastik auf den Feldern.

Alle drei Vortragende brachten ihren Einsatz für die neue Art Landwirtschaft und Energiegewinnung zum Ausdruck.

Wir müssen neu denken. Den Boden auf unseren Äckern gibt es nur einmal.

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